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Integration der Elektronikfertigung ins eigene Unternehmen: Teil II: Wie möchte ich Elektronik fertigen?

Insellösungen oder doch Inline-Fertigung? Welche Produktionsphilosophie ist die richtige für mein Produkt und mein Unternehmen? Eine schwierige Frage. Schauen wir uns die Optionen mal genauer an:

  1. Insellösung für Prototypen und Kleinstserien:

Beispiellinie: Manueller Schablonendrucker – manuelles Bestückungssystem – Schubladenofen – manuelle Inspektion Wenn ich nur meine eigenen Prototypen herstellen möchte und an den Geräten Mitarbeiter mit viel Prozesswissen arbeiten sollen, reicht mir vielleicht eine manuelle Insellösung. Diese Entscheidung kann auch langfristig gesehen Bestand haben. Bei der Insellösung sind die Investitionskosten relativ niedrig, aber der Personalaufwand groß und die Ergebnisse sind immer nur so gut, wie die Bediener selbst. Denn diese Fertigung ist sehr von dem Know-how der Mitarbeiter abhängig.

  • Insellösung für Prototypen und kleine Serien:

Beispiellinie: Schablonendrucker – Bestückungsautomat mit Dispenser – Durchlaufofen – manuelle Inspektion Möchte ich langfristig auch kleine Serien selbst fertigen, macht es Sinn, gleich von Beginn an mehr an die zukünftige Automatisierung zu denken. Hier kann ich mich zum Beispiel für einen Bestückungsautomaten entscheiden, der auch Lötpaste dispensen kann und spare mir vorerst den Schablonendrucker, den ich ergänze, wenn die Stückzahlen steigen. Ein kleiner Bestückungsautomat mit Dispenser plus ein Durchlaufofen bieten auch als Insellösung bereits deutlich mehr Prozesssicherheit als die rein manuelle Lösung. Da es sich um eine Insellösung handelt ist hier der Mitarbeiterbedarf noch recht hoch.

  1. Inlinelösung für mittleren Serien:

Beispiellinie: Vollautomatischer Schablonendrucker – Inline Bestückungsautomat – Durchlaufofen – AOI Wenn ich plane, in Zukunft auch größere Serien im eigenen Betrieb zu fertigen, sollte ich mir Maschinen anschaffen, die mit den Herausforderungen wachsen können, insbesondere der Bestückungsautomat, der das Herzstück der Fertigung ist, sollte sich modular aufrüsten lassen. So kann zum Beispiel mit einer Insellösung begonnen und langfristig auf Inline Fertigung umgerüstet werden.   Für welche Lösung ich mich entscheide, hängt also von der Menge der Baugruppen ab, die ich fertigen möchte. Die Entscheidung wird daher auch von einer anderen Frage beeinflusst: Wie sehen meine Schaltungen aus?   Natürlich haben auch die Komplexität meiner Schaltungen sowie deren Abmessungen Auswirkungen darauf, welche Maschinen für mich in Frage kommen. Ich muss mir also überlegen, wie groß meine Leiterplatten sind und in welchem Nutzen ich diese fertigen möchte. Die Anzahl verschiedener Bauteile auf der Leiterplatte ist ebenfalls wichtig und in welchen Gebinden ich diese einkaufe. Diese beiden Punkte haben einen wesentlichen Einfluss auf die Maschinen, die in Frage kommen. Des Weiteren sollte ich wissen, wie viele verschiedene Baugruppen ich pro Tag, pro Woche bzw. pro Jahr herstellen möchte.

Firma:
Paggen GmbH
Ihr Ansprechpartner:
Sandra Paggen
Kontakt per E-Mail:

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