Donnerstag, 21. November 2024
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Was ist dran am MUSS der Baugruppenreinigung?

No Clean-Flussmittel sind immer wieder ein heiß diskutiertes Thema, denn No Clean-Flussmittel sind Flussmittel der Art L oder je nach Testergebnis auch M, deren Rückstände nicht zwingend von den gelöteten Baugruppen entfernt werden müssen. Solche nach DIN EN 61190-1-1 bzw. J-STD-004 klassifizierten Flussmittel sind hinsichtlich Korrosionsverhalten, Halogenidanteil und Oberflächenisolationswiderstand, der auf der Baugruppe verbliebenen Flussmittelrückstände, in der Regel vollständig unkritisch. Sowohl die Norm DIN EN 61190-1-1 als auch J-STD-004 sind momentan die Normen mit den entsprechenden Anforderungen an Weichlötflussmittel für hochwertige Lötverbindungen in der Elektronikmontage. Jedoch entsprechen diese Prüfmethoden einem Flussmittel für den Wellenlötprozess.

Allerdings beschäftigen sich diese Normen und die dazugehörigen Prüfmethoden nicht mit Flussmittelrückständen auf Baugruppen, die keinen thermischen Prozess durchlaufen haben, zum Beispiel beim selektiven oder manuellen Löten. Leider gibt es keine aktuelle und offizielle Norm mit schärferen Anforderungen, die diesen Prozesssachverhalt abdeckt. Aus diesem Grund haben Flussmittelhersteller Haustests entwickelt und eingeführt, um eine bessere Aussage zur Eignung und Empfehlung eines Flussmittels zu einem bestimmten Prozess geben zu können.

Diese Haustests haben verschärfte Prüfungskriterien, wie Dampfreaktionen, klimatische Bedingungen, wie z.B. höhere Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, wodurch sie eine sichere Aussage über das Verhalten eines Flussmittels geben können. So bestehen No Clean-Flussmittel, die nach dem Haustests von beispielweise Emil Otto qualifiziert werden, auch immer die Norm DIN EN 91190-1-1 (J-STD-004). Anders schaut es hier bei der Norm DIN EN 6119-1-1 (J-SDT-004) aus. Die nach dieser Norm qualifizierten No Clean-Flussmittel bestehen nicht immer die Haustests für Selektiv- bzw. Handlöten.

An Hand der durchgeführten Haustests kann belegt werden, dass selbst bei vorhandenen thermisch nicht belasteten Flussmittelrückständen eine hohe Sicherheit an der Baugruppe vorliegt. Einen farblichen Nachweis von Flussmittelrückständen gibt es so direkt leider nicht, sondern nur Reagenzien, die auf einen Teil der enthaltenen Substanzen eines ordinären Flussmittels reagieren. Diese reagieren aber auch auf ähnlich formulierte Produkte, die diese Substanzen enthalten, wodurch man nur eine Aussage über das Vorhandensein dieser Substanzen erhält, nicht jedoch, ob es sich um Flussmittelrückstände handelt und die Baugruppe gereinigt werden muss oder nicht. Dieser Nachweis ist daher denkbar ungeeignet, einen zuverlässigen Beleg über die Sicherheit von Flussmitteln und Flussmittelresten zu erbringen.

Firma:
Emil Otto GmbH
Ihr Ansprechpartner:
Markus Geßner
Kontakt per E-Mail:

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