Mit dem CAD-basierten visuellen Inspektionssystem lassen sich zu prüfende Bereiche vielschichtiger Komponenten unkompliziert und intuitiv direkt im CAD-Modell definieren, Inspektionspläne optimieren, zeitaufwendige Inspektionen automatisieren und somit die Inspektionszeit minimieren. Weil darüber hinaus mehrere Inspektionspunkte in einem einzigen Bild erfasst werden können, lässt sich außerdem die Zykluszeit verkürzen.
Makellose Oberflächen sind schließlich nicht nur ein Qualitätsmerkmal. Vielmehr kann ein Produkt durch Risse, Kratzer und Dellen auch unbrauchbar werden. Hersteller setzten daher automatisierte Qualitätssicherungssysteme ein, um Defekte frühzeitig zu erkennen. Allerdings sind diese Systeme meist auf ein bestimmtes Produkt zugeschnitten und nicht für variable Elemente geeignet. Ein CAD-basiertes Inspektionsplanungstool vereinfacht die robotergestützte automatisierte Inspektion hingegen erheblich.
Das Programm übernimmt dazu automatisch alle verfügbaren Informationen inklusive der Geometrie- und Bauteilspezifikationen aus dem CAD. Anhand dieser Daten berechnet die Software für jedes spezifische Merkmal die besten Betrachtungs- und Beleuchtungswinkel. Im Anschluss daran werden die erfassten Flächendaten in ein Planner Tool exportiert, das ein 3D-Modell der zu prüfenden Komponente generiert. Qualitätsbeauftragte können dadurch bereits in der CAD-Datei intuitiv und unkompliziert einen Prüfplan für ein physisches Produkt erstellen. Zudem besteht die Möglichkeit, anhand der CAD-Datei oder des vollständigen 3D-Scans eines Referenzproduktes einen digitalen Zwilling zu erzeugen.
Das Prüfsystem übernimmt die exportierten CAD-Daten und startet die visuelle Inspektion, indem es die Bewegung des Roboterarms steuert und sowohl Kamera als auch Drehtisch dem Prüfplan entsprechend optimal positioniert. Die im CAD ausgewählten Flächen werden inspiziert und auf der Oberfläche erkannte Abweichungen zuverlässig angezeigt. Die einschlägigen Daten verbessern die Inspektion, da das System während der Oberflächeninspektion die aus dem CAD extrahierten Informationen wie beispielsweise Reflexionen berücksichtigt und den am besten geeigneten Beleuchtungswinkel bestimmt. Aber auch Daten zu Schraubentypen und -abmessungen fließen in die Bewertung ein. So lassen sich beispielsweise Schraubeninspektionen verbessern. Zudem liefert das CAD-Modell Informationen, die für Etiketten und Barcodes relevant sind.
Dank der Technologie lassen sich komplexe und schwer zugängliche geometrische 3D-Formen wie beispielsweise Turbinentriebwerke, Laufschaufeln, Räder, Metallformteile einer vollständigen Inspektion unterziehen. Zudem bietet sich die automatisierte Qualitätsprüfung auch für kundenspezifische Komponenten an, die in Kleinserien hergestellt werden und sich gängige Technologien oftmals nur schwer und außerdem selten wirtschaftlich einsetzen lassen. Etwa für medizinische Implantate oder 3D-gedruckte Bauteile.
Angeboten wird das Programm als Plugin für gängige CAD-Softwaresysteme wie etwa SolidWorks und Creo. Zudem unterstützt die Technologie nicht nur den ISO-Standard QIF (Quality Information Framework), sondern kann auch die darin eingebetteten visuellen Inspektionsanforderungen analysieren.